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Generationswechsel – Guter Wissenstransfer

Nachdem das Wissen für den Generationswechsel gewonnen wurde, stellt sich nun die Frage, wie es am Besten transferiert werden kann. Erfahre hier wie das gelingt.

Nach vielen Jahren im Unternehmen übernimmt die nächste Generation die Führung. Dieses Phänomen betrifft insbesondere Familienunternehmen. Ein solcher Wechsel ist Chance und Herausforderung zugleich. Im vorliegenden mehrteiligen Artikel wollen wir zeigen, was einen erfolgreichen Wechsel kennzeichnet, welche Bestandteile gemeistert werden können oder müssen und wie du den Wechsel im eigenen Unternehmen meistern wirst.

Generationswechsel, von Gavino Wismach – Alle Teile der Serie:

Wie einen möglichst guten Transfer des Wissens erreichen?

Wissenstransfer als Lernprozess

Ein Transferprozess ist letztlich nichts anderes als ein gezielter Lernprozess. Wichtig ist es sich dies klar zu machen, weil es für einen erfolgreichen Lernprozess Rahmenbedingungen und bestimmte Mechanismen zu beachten gibt.

Rahmenbedingungen

Die wohl wichtigste Rahmenbedingung ist der gegenseitige Respekt. Wenn der älteren Generation die Wertschätzung an ihrem Lebenswerk fehlt, wird der Prozess darunter sehr leiden. Wenn jedoch die junge Generation sich selbst und ihre Visionen nicht als vollwertig anerkannt fühlt, wird es wohl gar nicht erst zu einem Prozess kommen.

Wissen muss erarbeitet werden

Ein weiterer Gesichtspunkt ist, dass Wissen von einer zur anderen Generation nicht einfach weitergegeben wird. Der Lehrer strukturiert das Wissen so, dass die Lernenden es sich aktiv erarbeiten können (bzw. müssen) und den Lernstoff ihn ihre bestehende Wissensstruktur integrieren können. Im Klartext bedeutet das, dass es nicht ausreicht, die Essenz des Wissens einfach zu präsentieren. Lernende müssen die Informationen aktiv anwenden, um sie auch behalten zu können.

Finde deine Methode!

Die wichtigste Erkenntnis ist, dass es in den meisten Fällen effektivere Arbeitsformen gibt, als die schon in der Uni verhasste Vorlesung. Vielmehr sollten die Informationen zur Unterstützung des Lernerfolgs gegliedert und in Lerneinheiten aufgeteilt werden. Es müssen  Methoden Anwendung finden, die das entsprechende Wissen am besten vermitteln. Und nicht zuletzt sollten die realen Rahmenbedingungen des „Unterrichts“ beachtet werden

4 Dinge die für effektives Lernen beachtet werden sollten:

  1. Nicht länger als 1,5 Stunden am Stück lernen
  2. Nicht in den Abendstunden nach einem harten Arbeitstag
  3. Dunkle Räume zum Lernen vermeiden
  4. „Herumlümmeln“ auf dem Sofa ist keine gute Position zum Lernen

Kanäle und Methodenvielfalt

Informationen können auf verschiedene Arten dargeboten werden. Entweder auf direktem (per Gespräch) oder auf indirektem Weg bzw. in aufgezeichneter Form (Datenbanken oder Dokumente). Ich empfehle eine Kombination aus beidem, denn beide Formen haben ihre Vor- und Nachteile. Auf dem direkten Weg mit persönlichem Kontakt werden deutlich mehr Informationen weitergegeben. Über Sprache werden nachweislich lediglich 10% der gewünschten Informationen übertragen. Da schriftliche Varianten sich nun mal auf Sprache beschränken, kommt ein großer Teil der Informationen nicht an. Im direkten Kontakt dagegen kann die ältere Generation durch Nachfragen bzw. über das Deuten von Körpersprache eher erkennen, ob die zu vermittelnden Inhalte auch angekommen sind. Nachteilig wirkt sich bei diesem Vorgehen aber aus, dass die Informationen nicht dauerhaft zur Verfügung stehen, sondern nur dann, wenn auch ein direkter Kontakt vorhanden ist. Niedergeschriebene Hinweise sind im Sinne von Nachschlagwissen in jeder Situation als Hilfestellung verfügbar.

Direkter Kontakt

Daher empfehlen ich einen direkten Kontakt, bei dem das vermittelte Wissen dokumentiert und als Datenbank zur Verfügung gestellt wird. Die Frage wie Informationen in einer Datenbank oder in Dokumenten strukturiert sein muss, um im Bedarfsfall auch gefunden zu werden ist noch einmal ein ganz eigenes Problem, das ich hier aber nicht weiter ausführen möchte.

Wie ist deine Situation?

Ähnlich wie bei der Frage der Explorationsmethoden gibt es auch für den Transfer keine perfekte Methode, keine Eierlegende-Wollmilchsau. Je nach der Art des Wissens und der Anwendung gibt es verschiedene Methoden, die effektiv sein können. Teilweise stehen auch verschiedene Methoden für den gleichen Zweck zur Verfügung und es hängt vom Lernenden ab, mit welcher er den besten Zugang findet. Trotzdem will ich an dieser Stelle drei Methoden vorstellen, die ich für besonders geeignet halte.

Erprobte Methoden

Die drei Methoden Hospitation, Fallbeispiele und Tutorials haben in meinen Augen ein großes Potential in diesem Kontext. Zum einen sind sie auch ohne dauerhafte professionelle Unterstützung schnell anwendbar. Auf der anderen Seite können diese Methoden auch Wissen transportieren, das nicht bewusst ist.

Hospitation

Unter Hospitation ist eine Beobachtung und Begleitung in einer realen Situation zu verstehen. Die junge Generation begleitet die Erfahrenen bei der Wahrnehmung realer Aufgaben und beobachtet ihre Ausführung. Im Anschluss wird das Beobachtete im gemeinsamen Gespräch noch einmal reflektiert. War die Wahrnehmung korrekt? Warum wurden die Handlungen so ausgeführt? Die junge Generation bekommt so einen direkten Eindruck von der Aufgabenerfüllung in konkreten Arbeitssituationen.

Fallsimulationen

In Fallbeispielen geht es um ein Herantasten an eigenständige Lösungen. Ein Fall aus der Vergangenheit wird vorgestellt und der Lernende überlegt sich einen Lösungsansatz. Danach wird die konkrete Lösung der Vergangenheit vorgestellt und beide Varianten diskutiert. So kann sich ohne negative Konsequenzen an Aufgaben herangetastet und das Handlungsrepertoire erweitert werden. Als Variante kann auch im Live-Geschäft mit realen Aufgaben umgegangen werden. Allerdings eignen sich für den Anfang hierfür nur Aufgaben ohne Kundenkontakt und mit genügend Reaktionszeit.

Tutorials

Als letzte Methode sollen hier Tutorials genannt werden. Dabei handelt es sich um kurze Anleitungen, wie konkrete Aufgaben gelöst werden können. Diese können in Form von schriftlichen Anleitungen, wie bei Elektrogeräten üblich, zur Verfügung stehen. Schön sind hier auch Symbole und Bilder, weil sie eine deutlich höhere Assoziationskraft haben als Sprache. Alternativ können auch kurze Videos praktische Tätigkeiten aufzeichnen und aus Sicht des Handelnden alle wichtigen Teilschritte aufzeichnen.

Weiter zu Teil 4 der Artikelserie

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Interessiert an weiteren Artikeln zum Umgang mit Wissen? 

Zum Themenschwerpunkt Wissensmanagement 

Im letzten Teil der Serie erfährst du welche Chancen ein Generationswechsel bietet.

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