15. April 2017
Generationswechsel als Chance
Wie kann aus dem Risiko desMitarbeiterverlusts ein Gewinn fürs Unternehmen werden?
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Generationswechsel, von Gavino Wismach – Alle Teile der Serie:
- Teil 1: Was ist ein gelungener Wechsel?
- Teil 2: Wie das Wissen der alten Generation sichern?
- Teil 3: Wie einen möglichst guten Transfer des Wissens erreichen?
- Teil 4: Wechsel als Chance
Wechsel als Chance für die Unternehmenskultur
Von Gavino Wismach
Prozessaktualisierung in Zeiten des Wandels
Generationenwechsel sind per Definition eine Zeit des Wandels. Jede neue Generation wird sich neue Abläufe erschliessen. Anstatt nur die alten Abläufe zu übernehmen, ist nun die Gelegenheit günstig vorhandenen Prozesse auf ihre Zukunftstauglichkeit hin zu überprüfen und gegebenenfalls zu verändern.
Beispiel: Digitalisierung
Ein prominentes Beispiel dafür ist aktuell das Thema der Digitalisierung bzw. des papierlosen Büros. Auch wenn im Prinzip alle wissen, dass man sich als Unternehmen mit diesem Thema beschäftigen muss und es auch wirtschaftlich viel versprechend ist, tun es die aktuellen Prozesse ja noch. Der Aufwand, die liebgewonnenen Gewohnheiten über den Haufen zu schmeißen, war bisher einfach zu groß. Doch nun ist ein guter Zeitpunkt dafür.
Achtung, Teilhabe bitte!
Doch der Wandel bietet viele Fehlerquellen, die ein Unternehmen nachhaltig schädigen können. Ideen der jungen Generation, die ohne Rücksicht auf die Vergangenheit und die Ängste der Mitarbeiter umgesetzt werden, sind zum Scheitern verurteilt. Die Belegschaft sollte von vornherein mit in den Wandel einbezogen werden. Der Nutzen muss jedem deutlich werden, der mit den neuen Prozessen arbeiten muss. Weiterhin können die Ängste der Angestellten, auch wenn sie noch so irrational sein mögen, einen Prozess zum Erliegen bringen. Auch hier ist die junge Generation gut beraten, sensibel zu sein und die Ängste ernst zunehmen.
Eigene Stärke ist die Basis
Wer ein funktionierendes Unternehmen übernimmt, sollte sich einer Tatsache bewusst sein: Irgendetwas scheint in der Vergangenheit gut gewesen zu sein, sonst gäbe es das Unternehmen vermutlich nicht mehr. Bei allem Zweifel an der Zukunftsfähigkeit sollte die junge Generation sich den Stärken des Unternehmens bewusst sein und alle Veränderungen um die Stärken herum integrieren. Auch ein gehöriger Sinn für die reale Situation sollte vorhanden sein. Theoretische Modelle sind sinnvolle Hilfen, doch nur weil in der Theorie etwas nicht funktioniert, kann sich die Praxis anders darstellen. Es kann durchaus sein dass die Theorie nicht gut ist bzw.Modellannahmen falsch, oder wichtige Aspekte durch die theoretische Reduzierung fehlen. Der Spruch „never change a running system“ hat auch heute noch seine Berechtigung.
Historie integrieren, nicht ignorieren
In eine ähnliche Richtung geht die Tatsache, dass die Unternehmensgeschichte ein wichtiger Aspekt der Corporate Identityund Unternehmenskultur ist. Die Entwicklungen der Vergangenheit bestimmten die Wahrnehmung der Gegenwart und die Einschätzung der Zukunft. Radikale Veränderungen werden daher in der Regel als nicht kontinuierlich wahrgenommen und erzeugen Widerstand. Sie sind daher nur in wenigen Fällen gewinnbringend.
Aktualisieren Sie Ihr Businessmodell
Der Wandel der Zeit führt dazu, dass Businessmodelle veralten und „ablaufen“ können. So wie Kodak die Entwicklung der Digitalfotografie verschlafen hat, kann auch Ihr Unternehmen durch Veränderungen ins Hintertreffen geraten. Amtierenden Geschäftsführungen fällt es häufig schwer, sich von aktuellen Produkten und Geschäftsmodellen zu verabschieden, weil sie Bestandteil der Selbstdefinition sind. Die neue Generation hat diese Seilschaften nicht und kann die Gelegenheit nutzen, das Businessmodell auf Zukunftsfähigkeit zu überprüfen.
Strukturen der Zeit anpassen
Auch die generelle Struktur des Unternehmens kann ein Ziel für Modernisierung sein. Während früher steile Hierarchien angesagt waren und das Unternehmenswohl als oberstes Gut angesehen wurde, geht der Trend nun zu flacheren Hierarchien. Bei der Gestaltung der Arbeitsplätzeliegt zunehmend das Wohl der Arbeitnehmer im Fokus. Auch die generelle Kommunikation im Unternehmen kann ein Gegenstand für Modernisierungsein. Sollte zum Beispiel die Mail den Papierweg ablösen oder gibt es andere Kanäle? Generationenwechsel ist eine Chance für Wandel, sollte aber auch die Geschichte des Unternehmens mit einbeziehen. Mehr zum Thema Unternehmenskultur-Design lesen Sie hier
Das war unsere Serie zum Generationenwechsel. Ich hoffe, Sie konnten Inspirationen daraus ziehen. Zu Ihrer Situation beraten wir Sie gerne. Bitte nehmen Sie mit uns Kontakt auf!
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