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Fehlerkultur als Innovationsmotor

Passt die Fehlerkultur zu den Unternehmenszielen?

Wie du Fehler gezielt zur strategischen Entwicklung deines Unternehmens einsetzen kannst.

Fehlerkultur ist der Treibstoff für Innovationsmotoren

Fehler sind per sé schlecht und werden sanktioniert. Wer Fehler macht, wird abgemahnt. Wer fehlerfrei handelt, hat Erfolg. Das war schon damals in der Schule so. 

Doch damals in der Schule hat man Pokémon auch noch auf Karten gespielt – heute jagen Millionen Menschen den kleinen Fantasiegestalten in einem Mix aus realer und virtueller Welt hinterher. Zeiten ändern sich. Digitalisierung schreitet voran, jegliche Lebensbereiche werden innovativer. Und so auch das Verständnis und der Umgang mit Fehlern. Heute sind strategisches Experimentieren und das Provozieren von Fehlern ein elementarer Bestandteil moderner Unternehmensentwicklung. Richtig eingesetzt sorgt dies für steilere Lernkurven um sich wertvolle Wettbewerbsvorteile zu verschaffen.

Fehlerkultur als Teil strategischer Unternehmensentwicklung

In einem vorangegangenen Blogartikel habe ich über Merkmale einer gesunden Unternehmenskultur geschrieben. Diese gingen mit 10 To-Do’s einher, mit denen eine Unternehmenskultur zukunftsfähig aufgestellt werden kann. Es hieß dort unter anderem, scheitern sei erlaubt, solange man daraus lerne. Was bedeutet das für Dich als Unternehmer?

Zunächst steckt in Fehlerkultur wieder einmal das Wort Kultur. Kultur bestimmt Interaktionen untereinander, den Umgang mit gewissen Situationen, wird geprägt von Werten und Normen. Eine Fehlerkultur ist also grundsätzlich eine Vorgehensweise in Systemen, in unserem Fall das Wirtschaftssystem Unternehmen. Sie bestimmt, wie darin mit Fehlern umzugehen ist. Wo immer Menschen zusammenarbeiten, sollte eine Strategie entwickelt werden, Herr über Misserfolge und Fehler zu werden um möglichst schnell daraus zu lernen. Dabei trennt sich gewissermaßen die Spreu vom Weizen:

Wer nichts macht, kann auch nichts falsch machen ?

Wo gearbeitet wird, fallen auch Späne. Und wo gearbeitet wird, passieren Fehler. Im Umkehrschluss stellt man fest, dass das passive Handeln nach jahrelang eingefahrenen Mustern einerseits mutlos und experimentierscheu ist, aber auf der anderen Seite eben auch Fehler vermeidet. Nun könnte man annehmen, es sei gut und vor allem entspannt, einen Unternehmensalltag ohne Fehler zu leben. Doch unternehmerischer Erfolg geht immer auch mit Experimentierfreude und Raum für Innovation einher. Der größte zu begehende Fehler wäre also, zu behaupten, Fehlerlosigkeit sei ein Zeugnis von gutem unternehmerischem Vorgehen. Es gilt demnach, sich vom alten Trott freizumachen und pro-aktiv in die Zukunft zu schreiten, ohne dabei Scheu vor Fehlern zu haben. 

5 Monkeys

Komfortzonen sind schwer zu verlassen

„Das haben wir immer schon so gemacht“ – ist eine Floskel, die nun nicht mehr gilt! Hierzu empfehle ich dir eine kleine, nette Anekdote, die uns auf anschauliche Art und Weise darlegt, weshalb Ablassen von Gewohnheiten so schwierig ist: Hier klicken um zum Beitrag zu gelangen.

Begegne Herausforderungen auf Augenhöhe und riskiere bewußt auch Fehler um daraus zu Lernen!

Zunächst müssen wir uns fragen: Was sagen Fehler aus? 

Anders als möglicherweise vermutet, zeugen sie nicht von Inkompetenz oder Unwissen. Sie zeigen vielmehr auf, dass an einer gewissen Stelle noch das gewisse Etwas fehlt, bestimmte Abläufe noch nicht optimiert wurden, Mitarbeiter nicht an der richtigen Stelle eingesetzt wurden oder Geschäftsstrategien nochmal einer kritischen Prüfung bedürfen. Treten Fehler auf, gibt es Entwicklungsbedarf! Aber vor allem die Chance, sich zu verbessern und Erfolgspotenziale im zweiten, dritten oder vierten Anlauf zu nutzen.

Aktive und passive Fehlerkultur

Reine Fehlerkultur existiert grundsätzlich ohne weiteres Dazutun. Fehler treten auf und Menschen reagieren lediglich. Mitarbeiter entwickeln Furcht vor Konsequenzen, die im schlimmsten Fall Tadelung und arbeitsrechtliche Konsequenzen oder im harmlosesten Fall reine Zurkenntnisnahme bedeuten können. Beide Wege führen nicht zum gewünschten Erfolg. Während man den Mitarbeiter durch Sanktionen alles andere als Wertschätzung spüren lässt, sondern ihn hingegen mehr und mehr einschüchtert, hilft starres Zusehen ebenso wenig weiter.

Lässt man Fehler also einfach geschehen, spreche ich von einer passiven Fehlerkultur

„Den größten Fehler, den man im Leben machen kann, ist, immer Angst zu haben, einen Fehler zu machen.“

– Dietrich Bonhoeffer

Eine aktive Fehlerkultur hingegen analysiert, gibt Strukturen und Kommunikationsabläufe, Hierarchien und klare Grundsätze sowohl für Mitarbeiter als auch Führungskräfte vor. Und vor allem thematisiert sie die Steuerung von Aktivitäten zur Behandlung, Lösung und Umwandlung der Fehler in Chancen

Von wesentlicher Bedeutung im Kontext der Fehlerkultur sind die drei Hauptsäulen I. Normen & Werte, II. Kompetenzen und III. Instrumente. Sie geben die Richtung vor, welche explizite Wertvorstellung basierend auf grundlegenden Unternehmenswerten im Umgang mit Fehlern entscheidend ist, beweisen soziale und methodische Fähigkeiten und stellen schließlich das richtige Werkzeug zur Bewältigung dar. Letzteres initiiert bereits das FehlerMANAGEMENT. Beim Fehlermanagement verlässt man das Erkennen und Reagieren auf Fehler und taucht ein in eine strategische Planung, Durchführung und Reflexion von Aktivitäten, die den Fehler in den Fokus zukünftiger Entscheidungen rücken. 

Sieben Fragen an dein Fehlermanagement

Im Umgang mit Fehlern können dir unter anderem folgende Fragen helfen:

  1. Wer weist wen auf Fehler hin?
  2. Werden deine Mitarbeiter regelmäßig aufgeklärt, dass Fehler kein Grund für negative Konsequenzen sind?
  3. Gibt es fest definierte Regelungen, wie mit Fehlern umzugehen ist?
  4. Wissen alle in der Belegschaft darüber Bescheid?
  5. Wie verläuft die Meldekette im Fall eines Fehlers?
  6. Wie und in welchem Umfang werden sie kommuniziert?
  7. Wie werden Art und Schwere von Fehlern unterschieden?

Letzteres weist auf die Klassifizierung von Fehlern hin, die auch für dich und dein Unternehmen anwendbar gemacht werden muss. Zunächst müssen Fehler dahingehend unterschieden werden, ob sie vermeidbare und schädliche Fehler, die zum wiederholten Male bei Routineaufgaben entstehen, oder unvermeidbare, gar „intelligente“ Fehler sind, die das Unternehmen weiterbringen. 

Was CEOs von Kindern lernen können

Ein Kind versucht hunderte Male, aufzustehen und selbstständig zu laufen, scheitert oft, bis es letztlich den entscheidenden Anlauf meistert. Das Kind hat viele Rückschläge eingesteckt. Rückschläge, die man „intelligente Fehler“ nennen kann. Denn sie wurden aus dem Grund immer wieder begangen, dass das Kind instinktiv wusste, es sind Fehler, die einen Lerneffekt mit sich bringen. Eins zu Null für die Kinder. 

Darüber hinaus müssen tragbare und nicht tragbare Fehler klassifiziert werden. Schwere und Art der Fehler variieren von Fall zu Fall. So können sie auch unterschiedlich großen Einfluss auf das Unternehmen haben. Positiv oder negativ. 

Pauschal ist also nicht jeder Fehler positiv. Es gibt durchaus Fehler, die Existenzen gefährden können und auch solche, die des Mitarbeiters Kündigung bedeuten können. Die Essenz des Ganzen ist es, eine Kultur zu schaffen, die jene „positiven“ Fehler in kreativen Entwicklungsprozessenfördert und einen Mehrwert dessen herauskristallisiert.

Prototyping – Strategie

Hinfallen und wieder aufstehen

So schafft man es eine Basis aufzubauen, die von einem gewissen Prototyping-Charakter ausgezeichnet wird. Prozesse, die von Fehlern unterbrochen werden, daher kritisches Hinterfragen und Überdenken notwendig machen und zu schrittweisen Verbesserungen führen, erzielen am Ende des Tages häufig die besten Ergebnisse. Das erweist auch die von Tom Wujec präsentierte Marshmallow-Challenge, im Zuge dessen es um den Bau einer Skulptur aus Spaghetti und Marshmallows geht. Wujec analysierte die Vorgehensweise verschiedener Berufs- und Kulturgruppen, aus den besagten Materialien eine stabile Skulptur zu bauen. Und wieder erwiesen sich Kindergartenkinder als verblüffend fortschrittlich, indem sie auf ihre spielerische Art experimentierten und verschiedene Prototypen erstellten. Rein instinktiv. Führende Manager hingegen investierten viel Zeit in Brainstorming, Planung und den Bau. Am Ende der angesetzten Zeit waren es aber auch sie, die auf diese durchgeplante Art und Weise keine standfeste Figur erbauen konnten. Zwei zu Null für die Kinder.

Die Marshmallow-Challenge

Von Pokémon Go lernen

Schließen wir den Kreis, indem wir uns zurück auf den aktuellen Pokémon-Go-Hype beziehen, ist auch dort eine gelungene Fehlerkultur zu erkennen. Niantic Inc., das amerikanische Entwicklerunternehmen von Pokémon-Go veröffentlichte bereits im Jahr 2013 ein sogenanntes Augmented-Reality-Spiel namens Ingress. Es basierte auf ähnlichen Spielprinzipien wie der aktuelle Spiele-Hit. So sind zum Beispiel ehemals von Ingress-Usern eingerichtete Portale in der heutigen Pokémon-Go-App als PokéStop oder Arena wiederverwendet und ergänzt worden, um das Spiel noch attraktiver und interessanter zu machen. Doch aus irgendeinem Grund verlief das Interesse an Ingress damals im Sand, während Pokémon Go nun auf dem besten Weg ist, einen Rekord nach dem anderen zu brechen. Niantic lernte aus Fehlern und feiert 2016 einen riesigen Hype (natürlich wesentlich beeinflusst durch die Markenbekanntheit von Pokémon), der Medien auf ein neues Level hebt. Eine neue Ebene der Digitalisierung wird erreicht. Zeit auch für dich, dein persönliches Next-Level in Sachen Fehlerkultur freizuschalten.

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