22. August 2024
Demand-Side vs. Supply-Side Thinking: Bessere Produkte durch Perspektivwechsel

Du kannst ein Produkt perfekt bauen und trotzdem verlieren. Nicht weil dein Team schlecht ist, sondern weil ihr die falsche Seite des Problems optimiert: eure Lösung.
Das sieht dann so aus: Roadmap wird voll, Features werden “priorisiert”, Stakeholder sind beschäftigt. Und am Ende wundert sich jeder, warum der Markt nicht so reagiert wie geplant. Die unangenehme Wahrheit: Viele Flops passieren nicht im Markt. Sie passieren vorher, im Denken.
Demand-Side Thinking dreht genau diesen Fehler um. Statt bei Features zu starten, startest du bei den Situationen, in denen Menschen wirklich etwas “erledigen” wollen. Und erst dann fragst du: Welche Lösung gewinnt in dieser Situation, gegen welche Alternativen, unter welchen Einschränkungen?
Hinweis: Wenn du die Jobs-to-Be-Done-Methode grundsätzlich verstehen willst – inklusive Situationen, Motivation und typischer Denkfehler – starte hier: Jobs to Be Done: Warum Kunden kaufen und wie du bessere Produktentscheidungen triffst.
Reality Check (10 Minuten): Wie klar ist euer Kundenverständnis wirklich?
Viele Teams glauben, sie machen “kundenzentriert” und merken erst spät, dass sie nur Features stapeln.
Alle Kapitelmarken dieser Episode:
00:00:00 Intro
00:01:06 Einführung in Demand-Side vs. Supply-Side Thinking
00:02:20 Der Product-Market-Fit
00:06:14 Beispiele aus der Praxis – E-Bike
00:10:04 Trennung von Produkt- und Kundenperspektive
00:14:00 Herausforderungen der Demand-Side-Perspektive
00:19:05 Die Relevanz echter Kundenbedürfnisse
00:27:41 Schlussfolgerungen und abschließende Gedanken
00:31:26 Get Out
Grundlagen verstehen:
Supply-Side vs. Demand-Side Thinking
Beim Supply-Side-Thinking steht im Mittelpunkt, was ein Unternehmen basierend auf seinen Fähigkeiten, seiner Expertise und seinen bestehenden Ressourcen produzieren kann. Es geht darum, ein Produkt zu entwickeln und dann einen Markt dafür zu finden. Im Gegensatz dazu beginnt das Demand-Side-Thinking direkt beim Markt — es geht darum zu verstehen, was Kunden tatsächlich brauchen und warum sie sich für ein bestimmtes Produkt entscheiden. Wie Peter erklärt, besteht oft eine erhebliche Kluft zwischen diesen beiden Perspektiven, die den Erfolg eines Produkts beeinträchtigen kann.
Die Bedeutung des Product-Market-Fit
Der Product-Market-Fit ist der Punkt, an dem das, was ein Unternehmen anbietet, perfekt mit den Wünschen des Marktes übereinstimmt. Diesen Fit zu erreichen und den Product-Market-Fit verbessern, ist für jedes Unternehmen entscheidend, erfordert jedoch oft mehr als nur Glück — es bedarf eines systematischen Ansatzes zur Erforschung der Kundenbedürfnisse.
Was ist Demand-Side Thinking?
Den Markt von der Demand-Seite aus betrachten
Peter plädiert dafür, die kundenorientierte Produktentwicklung mit der Demand-Seite zu beginnen. Das bedeutet, den Markt unabhängig von einem bestimmten Produkt oder einer Lösung zu erforschen. Indem man die wahren Bedürfnisse und Wünsche der Kunden identifiziert, können Unternehmen Produkte entwickeln, die diese Bedürfnisse wirklich erfüllen, anstatt zu versuchen, die Kundennachfrage an ein bereits bestehendes Produkt anzupassen.
Ein Praxisbeispiel: Der E-Bike-Fall
Peter nutzt das Beispiel von E-Bike-Verkäufen, um die Fallstricke des Supply-Side-Thinking zu verdeutlichen. Wenn die Verkäufe zurückgehen, könnte man instinktiv annehmen, dass Änderungen wie ein stärkerer Motor oder ein neues Design das Problem lösen. Doch durch die Erforschung der Demand-Seite könnten Unternehmen entdecken, dass es größere Probleme gibt—wie veränderte Verbraucherprioritäten oder alternative Transportmöglichkeiten — die einfache Produktanpassungen nicht lösen können.
Warum es schwerfällt, die Supply-Seite loszulassen
Die Diskussion beleuchtet auch die psychologischen Herausforderungen, die mit dem Wechsel vom Supply-Side- zum Demand-Side-Thinking verbunden sind. Viele Unternehmen haben Schwierigkeiten, ihre vorgefassten Vorstellungen darüber, was ein gutes Produkt ausmacht, loszulassen. Doch indem sie ihre Lösungen für einen Moment beiseitelegen und sich ausschließlich auf die Bedürfnisse des Marktes konzentrieren, öffnen sie sich für neue Innovationsmöglichkeiten.
Typische Situation in der Praxis:
Alle sind sich einig, dass man „vom Kunden aus denken sollte“.
Trotzdem drehen sich die Diskussionen um Features, Roadmaps und interne Prioritäten – weil niemand sauber beantworten kann, welche Entscheidung jetzt eigentlich offen ist und welcher Kundenfortschritt wirklich zählt.
Genau an dieser Stelle setzen wir im Customer Insights Sprint an: Wir klären die entscheidenden Kundenjobs und schaffen in kurzer Zeit eine belastbare Entscheidungsgrundlage.
Fazit:
Demand-Side-Thinking für bessere Produkte nutzen
Die wichtigste Erkenntnis aus diesem Podcast ist die Bedeutung einer ausgewogenen Kombination aus Supply-Side-Expertise und tiefem Verständnis der Demand-Seite. Durch die Anwendung dieses Ansatzes können Unternehmen Produkte entwickeln, die nicht nur den Erwartungen der Kunden entsprechen, sondern diese sogar übertreffen, was zu einem größeren Markterfolg führt.
- Wenn du Demand-Side Thinking sauber in JTBD übersetzen willst, starte hier: Jobs to Be Done Methode:→→ Der umfassende Leitfaden.
- Und wenn du prüfen willst, ob euer Kundenverständnis wirklich trägt: →→JTBD Kundenverständnis-Checkliste.
Worauf wartest du noch?
Bist du bereit, deine Perspektive zu wechseln und von der Demand-Seite aus zu denken? Nimm kontakt mit uns auf und wir schauen gemeinsam, wie dein Unternehmen seinen Weg zum Demand-Side Thinking kommt, abonniere unseren Podcast für weitere Einblicke in die Produktentwicklung oder schau dir hier an, wie die JTBD-Theorie entstanden ist.
Was heißt das konkret für eure nächsten Entscheidungen?
Wenn ihr euch hier wiedererkennt, ist das kein Methodenproblem, sondern ein Entscheidungsproblem.
Demand-Side Thinking wirkt erst dann, wenn ihr es konkret auf euren Markt, eure Kunden und eure offenen Entscheidungen anwendet – nicht als Theorie, sondern als Arbeitsgrundlage.
Für Teams mit laufenden Produkt- oder Marktentscheidungen
Wenn mehrere Stakeholder beteiligt sind, Annahmen im Raum stehen und Entscheidungen nicht weiter aufgeschoben werden können:
➡️ Customer Insights Sprint
In wenigen Wochen klären wir die entscheidenden Kundenjobs, priorisieren sauber und schaffen eine belastbare Entscheidungsgrundlage.
Für Einzelpersonen oder kleine Teams, die es selbst aufbauen wollen
Wenn du die Logik verstehen, anwenden und intern vertreten willst:
➡️ Mastering JTBD Live Online
Strukturiert, praxisnah und mit direkter Übertragung auf deine eigenen Fragestellungen.
Wenn du das selbst sauber lernen und im Team verankern willst: Mastering JTBD Live Online.
Wenn ihr in kurzer Zeit eine belastbare Kundenlogik für einen konkreten Case braucht: Customer Insights Sprint.